Katzenhintergründe für euren PC

 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Junge Kätzchen
 
Fünf Kätzchen vorm Fenster und Lieschen dazu,
die stehen zusammen schon längst auf du.
Trippelt zum Garten sie in der Früh',
wartet Frau Mietzekatz schon auf sie,
putzt die vier kleinen noch akkurat;
jeder macht gern mit den Kindern Staat.

Die Kätzchen haben heut Augen gekriegt,
gucken ganz dumm und blinzeln vergnügt.
Wenn solch ein großes Wunder gescheh'n,
das muß die Mutter doch auch mal seh'n!
Holt noch ein Näpfchen, so ein klein's,
macht für die Kätzchen was Extrafein's.
Das ist ein Springen, hinauf und hinab,
lecken sich alle Pfoten ab.

Durch den Apfelbaum, schwerbelaubt,
fällt der Mutter ein Strahl aufs Haupt,
glänzt dann auf Lieschens Blondhaar hell,
gleitet hernieder aufs Katzenfell,
bis zu den Kätzchen winzig und klein
kriegt jedes sein bißchen Sonnenschein.

Ludwig Jacobowski
Geb. 21.1.1868 Strelno, gest. 2.12.1900 Berlin.
 
Die polyglotte Katz
 
Die Katze sitzt vorm Mauseloch,    
in das sie noch vor kurzem kroch,  
und denkt: "Da wart' nicht lang ich,  
die Maus, die fang ich."   
   
Die Maus jedoch spricht in dem Bau:  
"Ich bin zwar klein, doch ich bin schlau!  
Ich rühr' mich nicht von hinnen,  
ich bleibe drinnen!"   
   
Da plötzlich hört sie - statt 'miau' -  
ein laut vernehmliches 'wau-wau'  
und lacht: "Die arme Katze,  
der Hund, der hatse!  
Jetzt muß sie aber schleunigst flitzen,  
anstatt vor meinem Loch zu sitzen!"   
   
Doch leider - nun, man ahnt's bereits -  
war das ein Irrtum ihrerseits,  
denn als die Maus vor's Loch hintritt -  
es war nur ein ganz kleiner Schritt -  
wird sie durch Katzenpfotenkraft  
hinweggerafft! -   
   
Danach wäscht sich die Katz' die Pfote  
und spricht mit der ihr eignen Note:  
"Wie nützlich ist es dann und wann,  
wenn man 'ne fremde Sprache kann...!"
 
Heinz Erhardt
 
 
Hund und Katze
 
Miezel, eine schlaue Katze,  
Molly, ein begabter Hund,  
Wohnhaft an demselben Platze,  
Haßten sich aus Herzensgrund.  
Schon der Ausdruck ihrer Mienen,
Bei gesträubter Haarfrisur
Zeigt es deutlich:
Zwischen ihnen
Ist von Liebe keine Spur.
Doch wenn Miezel in dem Baume  
Wo sie meistens hin entwich,  
Friedlich dasitzt wie im Traume,  
Dann ist Molly außer sich.  
Beide lebten in der Scheune,
Die gefüllt mit frischem Heu.
Alle beide hatten Kleine,
Molly zwei und Miezel drei.
Einst zur Jagd ging Miezel wieder    
Auf das Feld. Da geht es bumm!  
Der Herr Förster schoß sie nieder.  
Ihre Lebenszeit ist um.  
Oh, wie jämmerlich miauen
Die drei Kinderchen daheim.
Molly eilt, sie zu beschauen,
Und ihr Herz geht aus dem Leim.
Und sie trägt sie kurz entschlossen    
Zu der eignen Lagerstatt,  
Wo sie nunmehr fünf Genossen  
An der Brust zu Gaste hat.  
Mensch mit traurigem Gesichte,
Sprich nicht nur von Leid und Streit,  
Selbst in Brehms Naturgeschichte
Findet sich Barmherzigkeit.

   Wilhelm Busch

Der Gelehrte und seine Katze

Jeder von uns macht so weiter,
ich und Pangur, mein Begleiter;
Mäuse hat er nur im Sinn,
mir ist Weisheit ein Gewinn.
Wenn mich Bücher können lehren,
drängt's mich nicht zu Ruhm und Ehren,
und auch Pangur ist zufrieden,
so ihm eine Maus beschieden.
Ein gemütliches Zuhause
ist uns meine enge Klause,
jeder von uns auf der Jagd,
was uns beiden sehr behagt.
Sein Blick schweift durch unsre Kammer
einer Maus zum Katzenjammer,
und nicht weniger verbissen
schweift mein Blick durch Bücherwissen.
Nach viel Warten, Lauern, Bangen
hat er eine Maus gefangen,
ich hab' ein Problem gelöst,
dem ich lange nachgedöst.
Pangur schnurrt, wenn einer Maus
endlich macht er den Garaus,
mir ist ebenso behaglich,
wenn ich fand, was vorher fraglich.
Keiner kommt bei dieser Lehre
je dem andern in die Quere,
wir sind beide Meister: Still
kriegt ein jeder, was er will.
Meister er im Mäusetöten
vom Morgen- bis zum Abendröten;
auch mich darf ich Meister nennen
im Durchdringen und Erkennen.

Anonymus

 

Von Katzen

Vergangnen Maitag brachte meine Katze
Zur Welt sechs allerliebste kleine Kätzchen,
Maikätzchen, alle weiß mit schwarzen Schwänzchen.
Fürwahr, es war ein zierlich Wochenbettchen!

Die Köchin aber, Köchinnen sind grausam,
Und Menschlichkeit wächst nicht in einer Küche -
Die wollte von den sechsen fünf ertränken,
Fünf weiße, schwarzgeschwänzte Maienkätzchen
Ermorden wollte dies verruchte Weib.

Ich half ihr heim! - Der Himmel segne
Mir meine Menschlichkeit! Die lieben Kätzchen,
Sie wuchsen auf und schritten binnen kurzem
Erhobnen Schwanzes über Hof und Herd;
Ja, wie die Köchin auch ingrimmig drein sah,
Sie wuchsen auf, und nachts vor ihrem Fenster
Probierten sie die allerliebsten Stimmchen.

Ich aber, wie ich sie so wachsen sahe,
ich preis mich selbst und meine Menschlichkeit.

Ein Jahr ist um, und Katzen sind die Kätzchen,
Und Maitag ist's! - Wie soll ich es beschreiben,
Das Schauspiel, das sich jetzt vor mir entfaltet!

Mein ganzes Haus, vom Keller bis zum Giebel,
Ein jeder Winkel ist ein Wochenbettchen!

Hier liegt das eine, dort das andre Kätzchen,
In Schränken, Körben, unter Tisch und Treppen,
Die Alte gar - nein, es ist unaussprechlich,
Liegt in der Köchin jungfräulichem Bette!

Und jede, von den sieben Katzen
Hat sieben, denkt euch! sieben junge Kätzchen,
Maikätzchen, alle weiß mit schwarzem Schwänzchen!

Die Köchin rast, ich kann der blinden Wut
Nicht Schranken setzen dieses Frauenzimmers;
Ersäufen will sie alle neunundvierzig!

Mir selber, ach, mir läuft der Kopf davon -
O Menschlichkeit, wie soll ich dich bewahren!

Was fang ich an mit sechsundfünfzig Katzen! -

Theodor Storm (1817-1888)  

  

 Die Katzen
Die toll Verliebten und die strengen Weisen
Verehren, wenn die Kraft und Jugend schmolz,
Die Katzen sanft und stark, des Hauses Stolz,
Die fröstelnd, so wie sie, den Herd umkreisen.
Die, so wie sie, Weisheit und Sinnenglut
Und Dunkel lieben, Nacht von Grau'n durchflossen,
Die sich der Orkus hätt' erwählt zu Rossen,
Stünd' seinem Dienst zu Kauf ihr stolzes Blut.

Sie gleichen Statuen, wenn sie sinnend kauern,
Den großen Sphinxen in der Wüste Schauern,
Die ewig dämmern an des Traumes Rand.

Aus ihren Lenden magische Funken sprühen,
Und wie besternt von feinem goldnen Sand
Scheint ihres rätselvollen Auges Glühen.

Charles Baudelaire

  

Meine Katze

Hier ist mein Geständnis in einem Satze:
Ich habe zu Hause eine kleine Katze!
Sie schnurrt und schmeichelt zu allen Zeiten
Und wartet ergeben auf Zärtlichkeiten.
Nur geht sie leider auf eig'ne Faust
Zu Nachbarsleuten und stiehlt und maust.
Die Wurst, das Fleisch - darin ist sie eigen -
Schleppt sie ins Haus, um stolz es zu zeigen.

Ob Brötchen, Gemüse, Sardinen, Salat,
Ob Hering, Zitronen, Geflügel, Spinat,
Ob Soleier, Fische, ob Käse, ob Speck,
Das maust sie dem Nachbarn vom Küchentisch weg.

Ich bete, daß nie ein Bestohl'ner aus Wut
Dem Kätzchen etwas zuleide tut,
Denn davon leben wir königlich:
Meine Frau, die Kinder, die Katze - und ich.

Peter Frankenfeld

  

Für die Katz

Wenn der Hufschmied den Gaul beschlägt,
wenn sich der Truthahn im Traum bewegt,
wenn die Mutter das Essen aufträgt,
wenn der Großvater Brennholz sägt,
wenn der Wind um die Ecke fegt,
wenn sich im Schober das Liebespaar regt,
wenn das Fräulein die Wäsche legt -
stets meint die Katze, man wollt mit ihr spielen!
Wie der Katze geht's vielen.

Erich Kästner

 

Schöne Fraun und Katzen

Schöne Fraun und Katzen pflegen
Häufig Freundschaft, wenn sie gleich sind,
Weil sie weich sind
Und mit Grazie sich bewegen.
Weil sie leise sich verstehen,
Weil sie selber leise gehen,
Alles Plumpe oder Laute
Fliehen und als wohlgebaute
Wesen stets ein schönes Bild sind.
Unter sich sind sie Vertraute,
Sie, die sonst unbezähmbar wild sind.
Fell wie Samt und Haar wie Seide.
Allverwöhnt. - - Man meint, daß beide
Sich nach nichts, als danach sehnen,
sich auf Sofas schön zu dehnen.
Schöne Fraun mit schönen Katzen,
Wem von ihnen man dann schmeichelt,
Wen von ihnen man gar streichelt,
Stets riskiert man, daß sie kratzen.
Denn sie haben meistens Mucken,
die zuletzt uns andre jucken.
Weiß man recht, ob sie im Hellen
Echt sind oder sich verstellen?
Weiß man, wenn sie tief sich ducken,
Ob das nicht zum Sprung geschieht?
Aber abends, nachts, im Dunkeln,
Wenn dann ihre Augen funkeln,
Weiß man alles oder flieht
Vor den Funken, die sie stieben.
Doch man soll nicht Fraun, die ihre
Schönen Katzen wirklich lieben,
Menschen überhaupt, die Tiere
Lieben, dieserhalb verdammen.
Auch wer weder Katz noch Frau
Schätzt, wird Katzen gern mit Frauen
Wenn sie beide schön sind, schauen.
Doch begegnen Ringelnatzen
Häßlich alte Fraun mit Katzen,
Geht er schnell drei Schritt zurück,
Denn er sagt: Das bringt kein Glück.

Joachim Ringelnatz

 

Die Katze und der Mond

Die Katze streifte weit umher,
Und der Mond drehte sich wie ein Kreisel,
Und die beste Vertraute des Mondes,
die schleichende Katze, blickte empor.
Die schwarze Minnaloushe starrte an den Mond,
denn wo sie auch ging und klagte -
das reine, klare Himmelslicht
trübte ihr tierisches Blut.
Minnaloushe läuft durch das Gras
Und hebt die zierliche Pfote.
Willst du tanzen, Minnaloushe?
Wenn zwei Vertraute sich begegnen,
Was ist dann besser als ein Tanz?
Vielleicht erlernt der Mond,
des alten Kreislaufs müde,
einen neuen Reigenschritt.
Minnaloushe kriecht durch das Gras
Im Mondlicht hin und her;
der heil'ge Mond dort über ihr
tritt in eine neue Phase ein.
Weiß Minnaloushe, daß ihre Pupillen
Sich gleichfalls ständig wandeln?
dass sie vom Halb- zum Vollmond werden
Und wieder vom vollen Mond zum halben?
Minnaloushe schleicht durch das Gras,
alleine, würdevoll und weise,
Und erhebt zum wandelbaren Mond
Ihre wandelbaren Augen.

William Butler Yeats

 

An eine Katze

Mein edler Freund, ich bitte sehr:
Komm doch her,
Sitz neben mir und schau mich dann
Mit deinen lieben Augen an,
Mit Augen voller Glanz und Gold;
Dein Blick, er ist so treu und hold.

Dein wundervolles weiches Fell,
Schwarz und hell,
So seidig, üppig, voller Pracht,
Wie Wolkenhimmel in der Nacht
Belohnt die Hand, die dich liebkost,
Mit freundlicherem Glück und Trost.

Die Hunde freunden gern sich an
Mit jedermann.
Doch du, von lauterer Natur,
Liebst deine wahren Freunde nur,
Berührst mit deiner Pfote mich -
Ja, Lieber, ich verstehe dich.

Was geht wohl vor in deinem Geist -
Ach, wer weiß?
Wenig nur ist uns bekannt
Trotz unsrem Freundschaftsband.
Vielleicht ist's dem Menschen
nur vergönnt, dass er das Leben besser kennt.

Algernon Charles Swinburne

 

Die Sphinx

In einer Zimmerecke wacht,
schon länger, als ich denken kann,
die schöne Sphinx und schweigt mich an
im Wechselspiel von Tag und Nacht.
Ganz ungerührt und unbewegt
verharrt die finstere Gestalt.

Der Silbermond, der lässt sie kalt,
selbst Sonnenschein sie nicht erregt.
Der Himmel rötet sich und bleicht,
die Flut des Mondlichts
steigt und sinkt.
Der Dämmerung es nicht gelingt
und auch der Nacht nicht,
dass sie weicht.

Die Zeit verrinnt, Nacht folgt auf Nacht,
und immer noch die Katze träumt;
mit sanften Augen, goldgesäumt,
hält sie auf ihrem Teppich Wacht.
Sie ruht, ihr Katzenauge starrt,
und zu den spitzen Ohren drängt
Das Nackenhaar, mit gelb gesprengt;
das braune Fell ist seidenzart ...

Mein träger Liebling, komm heran,
und leg den Kopf mir in den Schoss,
Damit ich dir den Nacken kos'
und deinen Samtleib streicheln kann ...


Oscar Wilde

 


 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

Werde auch dies erweitern,

wenn ich im Internet,

 noch Katzengedichte gefunden hab, 

die mir gefalln, versprochen! *RA*

Eure Blackydi

 

 

 

 

 

 

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